Lohnt sich ein Ausflug nach Inverdoorn? Wir würden sagen ja….
Natürlich ist eine Tour in Inverdoorn nicht mit einer richtigen Safari zu vergleichen und wer die Zeit dazu hat, dem empfehlen wir auf jeden Fall eine „echte“ Safari, zum Beispiel im Krüger Nationalpark, in Hluhluwe/Umfolozi oder in der Kalahari, um nur ein paar der Möglichkeiten aufzuzählen. Wer dies allerdings aus zeitlichen oder anderen Gründen nicht machen kann, für den ist Inverdoorn eine sehr gute Alternative, um trotzdem die Tierwelt Südafrikas kennen zu lernen.
Inverdoorn liegt in der Tankwa Karoo, was gut 3 Stunden Autofahrt von Kapstadt entfernt ist. Das ist eine Entfernung, die gerade noch machbar ist für einen Tagesausflug.
Entlang der N1 fahren wir bis nach Worcester, von wo aus wir auf eine immer noch geteerte kleinere Straße abbiegen und schließlich auf einer Schotterpiste das letzte Stück zurücklegen. Um Punkt 10.00 Uhr kommen wir an und werden freundlich begrüßt. Kaffee, Tee und Kekse erwarten uns bereits und es ist schön, nach so einer langen Fahrt die Beine zu strecken und die morgendlichen Sonnenstrahlen zu genießen.
Eine halbe Stunde später geht es auch schon wieder los und wir klettern auf unser offenes Fahrzeug, mit dem wir nun die nächsten 2 ½ Stunden auf Pirschfahrt gehen werden. Da wir nur zu siebt sind, bekommt jeder einen Fensterplatz. Mit warmen Decken ausgerüstet, fährt unser Guide Eugen als Erstes mit uns zum Löwengehege. Die Löwen sind in einem getrennten Areal, was den Eindruck einer echten Pirschfahrt zwar etwas stört, aber natürlich erforderlich ist in einem Gebiet wie Inverdoorn. Die Fläche ist auch sehr großzügig bemessen und Eugen erzählt uns viel Interessantes zu den Tieren.
Selbst nach mehreren Runden können wir die Löwen allerdings nicht entdecken. Eugen gibt sein Bestes, aber da ist nichts zu wollen, sie verstecken sich zu gut. Das Einzige was wir zu Gesicht bekommen, ist eine Strähne von einer Löhwenmähne. Was bei den anderen Safariteilehmern natürlich leichte Enttäuschung auslöst, finden wir gar nicht so schlecht denn diese Tour bekommt damit immer mehr Ähnlichkeit mit einer echten Safari, bei der die Tiere auch nicht auf Abruf bereit stehen sondern erst mühsam gesucht werden müssen.
Weiter geht es also im Hauptareal, wo wir Springböcke, Giraffen, Zebras, Gnus, Oryx, Nilpferde und Elefanten beobachten. Zusammen mit unserem Guide laufen wir sogar zu Fuß zu einigen Giraffen, um noch mehr Gefühl für den afrikanischen Busch zu bekommen. Insgesamt haben wir einen sehr positiven Eindruck dieses Game Drives, da wir uns die Tierbeobachtungen wirklich erarbeiten müssen. Vor allem das Wissen unseres Guides ist beeindruckend und die Leidenschaft, mit der er es mit uns teilt. Etwas irritierend ist nur der Zeitdruck unter dem wir offensichtlich stehen, um pünktlich zum Mittagessen zurück an der Lodge zu sein.
Zum Abschluss der über zweistündigen Pirschfahrt fahren wir nun noch zu den Geparden, die ebenfalls in einem abgetrennten Areal leben und in einem speziellen Projekt von Inverdoorn betreut werden. Diese sehen wir besonders schön und nah am Fahrzeug.
Um eins beenden wir schließlich die Pirschfahrt und werden zum Mittagsbuffet am Pool begleitet. Liebevoll gedeckte Tische und ein mehrgängiges Mittagsmenü lassen keine Wünsche offen.
Anschließend besuchen wir zwei Junge Nashörner, die noch nicht in das große Gehege entlassen werden können. Diese sind bereits sehr an Menschen gewöhnt und lassen sich von uns auch problemlos berühren. Ein einzigartiges Erlebnis, das wir vermutlich nie mehr haben werden.
Um 14.30 Uhr verlassen wir Inverdoorn und fahren durch die Tankwa Karoo zurück nach Kapstadt. Eine doch recht lange Autofahrt später erreichen wir die „mother city“ schließlich gegen 19.00 Uhr.
Insgesamt können wir diesen Ausflug auf jeden Fall weiterempfehlen. Vor allem denjenigen, die sich in Kapstadt aufhalten, gerne die Tierwelt Afrikas kennen lernen würden, aber keine Gelegenheit haben in einen Nationalpark zu fahren. Man muss sich bewusst sein, dass das Areal zwar groß ist, aber dennoch abgegrenzt und man sehr wohl an die Grenzen stößt. Die Tiere präsentieren sich einem nicht wie anfangs von uns erwartet wie in einem Zoo, sondern es Bedarf sehr wohl einiger Mühe und einer Portion Glück, sie zu sehen. Allerdings würden wir statt einem Tagesausflug eine Übernachtung in der Lodge empfehlen, um das Erlebnis stressfreier zu gestalten und die vielen Fahrstunden etwas zu reduzieren. Inverdoorn bietet verschiedene Möglichkeiten in unterschiedlichen Preiskategorien, bei denen bereits Pirschfahrten und Vollpension inkludiert sind. Wer dies allerdings nicht möchte, der hat auch noch die Wahl einen Transfer von Kapstadt nach Inverdoorn und zurück zu buchen, der für eine stressfreie Fahrt sorgt.
Wir hoffen, allen die bisher unschlüssig waren, mit diesem Artikel einen besseren Einblick gewährt zu haben und wünschen euch noch einen unvergesslichen Aufenthalt in Afrika!